Dauerschwingversuch

Dauerschwingversuch
Dauerschwingversuch,
 
Sammelbegriff für dynamische Werkstoffprüfverfahren, bei denen Proben über längere Zeit einer wechselnden (z. B. schwingenden oder an- und abschwellenden) Beanspruchung durch Druck, Zug, Biegung u. a. unterworfen werden. Dauerschwingversuche werden als Stufenversuche, Serienprüfung, Einzelversuche oder Schwachstellenprüfung durchgeführt. Für viele Werkstoffe lässt sich mit dem von A. Wöhler 1856 eingeführten Einstufen-Dauerschwingversuch eine Dauerschwingfestigkeit σA ermitteln. Sie ist die maximal mögliche Spannungsamplitude, die ein Werkstoff bei Schwingbelastung (Mittelspannung σm) beliebig oft aushalten kann, ohne zu Bruch zu gehen. In diesem Wöhler-Versuch wird eine Probe bestimmter Form in eine Prüfmaschine eingespannt, ein konstanter Belastungszustand (die Mittelspannung σm) eingestellt und die Probe so lange schwingend belastet, bis ein Bruch eintritt. Bei den nächsten Proben wird die Spannungsamplitude σa der schwingenden Belastung bei gleich bleibendem σm immer mehr verringert, sodass sie immer mehr Lastspiele bis zum Bruch aushalten; auf diese Weise nähert man sich asymptotisch der Grenzlastspielzahl, bei der beliebig viele Lastspiele ausgehalten werden und es nicht zum Bruch kommt. Die Größe der so ermittelten Dauerfestigkeit ist von der Wahl der Mittelspannung σm abhängig; für σm = 0 ist sie am größten.

Universal-Lexikon. 2012.

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